E-SAVE: Europäische Strommarktkopplung und deren Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit bei zunehmenden Anteilen aus Erneuerbaren Energien
- Ansprechperson: Dogan Keles, Joris Dehler, Florian Zimmermann
- Projektgruppe: Energiemärkte und Energiesystemanalyse
- Förderung: Stiftung Energieforschung Baden-Württemberg
- Starttermin:
2015
- Endtermin:
2018
"Die energie- und klimapolitischen Ziele hinsichtlich einer stärkeren Nutzung erneuerbarer Energien zur Stromerzeugung in Europa stellen die Strommärkte vor neue Herausforderungen. Gleichzeitig wird die Einrichtung eines europäischen Strombinnenmarktes vorangetrieben, um das Energiesystem europaweit effizienter zu gestalten. Entsprechende Maßnahmen beinhalten unter anderem eine stärkere und effizientere Kopplung der nationalen Strommärkte (z. B. über das sogenannte „Market Coupling“).
In liberalisierten Strommärkten hängt die Versorgungssicherheit von den Investitionsentscheidungen der Strommarktteilnehmer, insbesondere der Kraftwerksbetreiber, ab. Die Energiepolitik kann dabei über eine adäquate Ausgestaltung der Strommärkte einen entsprechenden Rahmen für die Handelnden bereitstellen. Dementsprechend müssen die erwarteten Entscheidungen der Marktteilnehmer beim Strommarktdesign berücksichtigt werden. Welche Rollen dabei der Ausbau der erneuerbaren Energien, die Kopplung von Strommärkten in Europa und deren Interaktion bei der Strompreisbildung und den daraus resultierenden langfristigen Investitionen in Kraftwerkskapazitäten spielen, ist eine bisher kaum untersuchte Fragestellung. Darüber hinaus können unterschiedliche Marktausgestaltungen in den nationalen Strommärkten unerwünschte Wechselwirkungen verursachen.
Übergeordnetes Ziel des vorliegenden Forschungsvorhabens ist somit die Untersuchung der langfristigen Versorgungssicherheit unter Berücksichtigung der Wechselwirkungen zwischen der Kopplung von Elektrizitätsmärkten und dem Ausbau der erneuerbaren Energien. Dabei wird auch die aktuelle Ausgestaltung der nationalen Strommärkte berücksichtigt werden.
Zur langfristigen Analyse von Stromsystemen mit ihren techno-ökonomischen Eigenschaften und vielfältigen Wechselwirkungen eignet sich grundsätzlich die Energiesystemanalyse. Insbesondere zur Betrachtung von Marktsituationen mit mehreren, heterogenen Akteuren hat sich dabei die agentenbasierte Simulation bewährt. Im geplanten Forschungsvorhaben wird daher ein auf Deutschland fokussiertes agentenbasiertes Strommarktsimulationsmodell zu einem europäischen Modell weiterentwickelt, welches zusätzlich die korrelierte Einspeisung aus erneuerbaren Energien abbildet.