Im Auftrag des EU Joint Research Centre Institute of Prospective Technology Studies (IPTS) in Sevilla sammelt das Deutsch-Französische Institut für Umweltforschung (DFIU) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) Informationen zu umweltfreundlichen Maßnahmen, Techniken und Prozessen im Bausektor. Diese Informationen dienen als Basis für die Entwicklung einer Best Environmental Practice Guideline für den Bausektor, welche im Rahmen der Eco-Management and Audit Scheme (EMAS) regulation entwickelt wird. (http://www.iip.kit.edu/867.php)
Basierend auf vorangegangenen Arbeiten des DFIU (EMAS Background Document) hat das EU Joint Research Centre Institute of Prospective Technology Studies (IPTS) eine finale Version des EMAS Reference Document bezüglich Best Environmental Management Practice im Gebäude- und Bausektor veröffentlicht.
EMAS – das freiwillige Zertifizierungssystem der Europäischen Union – verbindet Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung für Organisationen, die ihre Umweltleistung verbessern wollen. Um die Verbreitung von EMAS zu erhöhen, wurde die Verordnung 2001 (EMAS II) und erneut 2010 (EMAS III) novelliert. Als eine Maßnahme wurde EMAS III die Ausarbeitung von Referenzdokumenten mit besten Umweltmanagementpraktiken sowie Umweltleistungsindikatoren für bestimmte Branchen entschieden. Mit der Erstellung der Dokumente wurde das Institute for Prospective Technological Studies (IPTS) als Gemeinsame Forschungsstelle der EU beauftragt, das bereits Erfahrungen mit der Erstellung von Sektordokumenten im Rahmen der IVU-Richtlinie hat. Für den Bausektor wurden hierfür vom DFIU Informationen zusammengetragen und eine erste Version des Dokuments erstellt. Dabei wurde nach einer Beschreibung der allgemeinen direkten und indirekten Umweltaspekte des Bausektors der Fokus auf eine Sammlung von umweltfreundlichen Technologien und Prozessen als Good/Best-Practice Beispiele gelegt. Für jede Technologie wurden relevante Umweltaspekte, Leistungsdaten der Technik sowie Einsatzbereiche und ökonomische Aspekte dargestellt. Da der Bausektor durch verschiedene Akteure (Architekten/Designer, Baufirmen, Betreiber von Gebäuden, Rückbauunternehmen) und Prozesse gekennzeichnet ist, spiegelt die Struktur des Dokuments die Lebensphase eines Gebäudes (Design, Bau, Betrieb, Rückbau) wider. Bei den Technologien lag einer der Schwerpunkte auf Energieeffizienz. Als Informationsquellen wurden Fachliteratur, Firmendaten und eigene in Interviews und Fragebögen von Experten erhobene Daten verwendet.
Der Fragebogen zum Download (pdf): Best Environmental Practice Guideline for the Construction Sector: Collection of Available Techniques