DEIMOS – Dekarbonisierung der Europäischen Industrie – Open Science Modellierung
- Ansprechperson:
- Projektgruppe:
- Förderung:
- Projektbeteiligte:
IIP
- Starttermin:
04/2024
- Endtermin:
06/2026
DEIMOS Projektbeschreibung
Der Europäische Green Deal und das "Fit for 55" Paket zielen darauf ab, bis 2050 Treibhausgasneutralität zu erreichen, wobei einige Länder noch ehrgeizigere Ziele bis 2045 setzen. Diese Transformation beinhaltet den Übergang zu erneuerbaren Energiequellen, die Verdrängung fossiler Brennstoffe aus dem Energiemix und die Reduzierung von Emissionen in den Energienachfragesektoren. Insbesondere die Industrie, die für 20% der CO2-Emissionen in Europa verantwortlich ist, steht mit einem großen Anteil energieintensiver Prozesse vor der Herausforderung, sowohl energiebedingte, als auch prozessbedingte Emissionen zu reduzieren. Die Modellierung der Entwicklung der industriellen Endenergienachfrage kann hierbei die Analyse und Umsetzung von Dekarbonisierungsmaßnahmen in den jeweiligen Wirtschaftszweigen unterstützen. Dazu sind detaillierte Datensätze unerlässlich. Daher verfolgt dieses Projekt einen Open-Science-Ansatz, um den europäischen industriellen Energieverbrauch und die Emissionen auf der Grundlage hochauflösender Szenarien zu modellieren und die Datensätze und Modelle öffentlich zugänglich zu machen. Das Projekt analysiert historische Branchentrends und den aktuellen Stand, um zukünftige Szenarien zu entwickeln und zahlreiche Dekarbonisierungsmaßnahmen zu berücksichtigen. Die Umsetzung der Dekarbonisierungsmaßnahmen wird anhand unterschiedlicher Szenarien parametrisiert und in einer Simulation der industriellen Endenergienachfrage modelliert, um die Wirksamkeit zur Erreichung europäischer und nationaler Ziele zu bewerten. Diese Szenarien reichen von moderat bis ehrgeizig und zielen auf Treibhausgasneutralität bis 2050, 2045 und 2035 ab, wobei EU- und Mitgliedsstaatenziele berücksichtigt werden. Durch Szenario Modellierung bewertet das Projekt Energiemixe, Emissionsauswirkungen und das Potenzial der Nachfragesteuerung an Industriestandorten. Darüber hinaus wird der erhöhte Flexibilitätsbedarf von Seiten der Industrie, aufgrund des steigenden Anteils erneuerbarer fluktuierender Energieträger am Energiemix zur Sicherung der Versorgungssicherheit berücksichtigt. Studien zu Flexibilitätspotenzialen verschiedener Industrieprozesse wurden bereits durchgeführt, bieten bisher allerdings keine umfassende Open Access Datenbasis bzgl. der verwendeten technischen Daten an. Eine umfassende Open Access Datenbank zur zeitlich und räumlich hochaufgelösten industriellen Energienachfrage, sowie Emissionsbilanzen und der Modellcode der berechneten Szenarien (Open Source) werden am Ende des Projekts publiziert.