Modellvergleich von Stromnetzmodellen im europäischen Kontext (MODEX-NET)
- Ansprechperson:
PD Dr. Patrick Jochem
Dr. Armin Ardone
Thomas Dengiz
Rafael Finck - Projektgruppe:
Dezentrale Energiesysteme und Netze
Transport und Energie - Förderung:
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi)
- Projektbeteiligte:
Forschungszentrum Jülich, Institut für Energie- und Klimaforschung, Elektrochemische Verfahrenstechnik;
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt;
Institut für Vernetzte Energiesysteme;
Forschungsstelle für Energiewirtschaft;
Öko-Institut, Bereich Energie und Klimaschutz;
RWTH Aachen University, Institut für elektrische Anlagen und Energiewirtschaft;
Technische Universität Dortmund, Institut für Energiesysteme, Energieeffizienz und Energiewirtschaft;
Technische Universität Dresden, Lehrstuhl für Energiewirtschaft - Starttermin:
01/2019
- Endtermin:
12/2021
Hintergrund
Das Ziel, die CO2-Emissionen bis zum Jahr 2050 um mindestens 80 % gegenüber 1990 zu reduzieren, soll u.a. durch die forcierte Nutzung erneuerbarer Energien erreicht werden. Die umfangreiche Integration von erneuerbaren Energien in das Energiesystem unter Beibehaltung der heutigen hohen Qualität in der Versorgungssicherheit stellt eine große Herausforderung fürs europäische Energiesystem sowie die Stromnetze dar. Deswegen gewinnt eine aussagekräftige Netzmodellierung im europäischen Kontext zunehmend an Bedeutung für die Zielerreichung der Energiewende, v.a. angesichts umfangreicher Verzögerungen im Netzausbau und deren Folgen für die Integrationsfähigkeit erneuerbarer Energien.
Die bestehenden methodischen Ansätze zur Übertragungsnetzmodellierung sind vielfältig und unterscheiden sich z.B. in der Art der Lastflussmodellierung sowie der Daten für Stromerzeugung, -verbrauch und Netze. Diese Vielfalt kann zu voneinander abweichenden oder sogar widersprüchlichen Modellergebnissen führen.
Ziel und Methodik des Modellvergleichs
Durch das Forschungsprojekts MODEX-NET soll die Transparenz in Systemmodellen verbessert und so die Akzeptanz und Nützlichkeit der gewonnenen Ergebnisse erhöht werden. Dafür soll unter Modellentwicklern und -nutzern in Forschung, Politik und Wirtschaft das Bewusstsein für die Unterschiede der Modelle geschärft und ein offener und fundierter Austausch über abweichende Ergebnisse ermöglicht werden. Es geht dabei um die Befähigung der Entwickler und Nutzer, diese Modellansätze einzuordnen und mögliche Entwicklungspotentiale identifizieren zu können.
Dazu werden in MODEX-NET bestehende Übertragungsnetzmodelle, die sowohl das nationale als auch das europäische Übertragungsnetz abbilden, verglichen. Anhand von definierten „case studies“ (Modellexperimenten) sollen die Unterschiede zwischen den Modellen identifiziert und analysiert werden. Dies umfasst einen Vergleich der methodischen Grundlagen, der angelegten Modelltopologien sowie der genutzten Daten der beteiligten Übertragungsnetzmodelle. Besonderes Augenmerk wird hierbei auch auf die Rolle von Flexibilitäten auf Angebots- und Nachfrageseite gelegt.